Passing and social gender dysphoria

On Twitter, I mention from time to time that I am a trans woman who ‘passes.’ This means that I am perceived and treated as a woman by everyone in my everyday life—in the private context of people who have known me a long time, but also in the public sphere, such as when I buy bread at the bakery. The word is used in queer circles as an extension of a preëxisting sense of the verb ‘to pass’ as someone or something: to be recognized or accepted as such.

Now some readers may congratulate me for passing, and believe that all is now well for me. But my thoughts and feelings on the subject are much more complex. Peeling back its chic veneer, one finds much beneath the surface concept of ‘passing’ which tends to harm—rather than benefit—the acceptance of trans people in society.

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Passing und soziale Geschlechtsdysphorie

Auf Twitter erwähne ich immer mal wieder, dass ich eine trans Frau mit „Passing“ bin. Das bedeutet, dass ich im Alltag von meinem gesamten Umfeld auch als Frau wahrgenommen und behandelt werde – sowohl im privaten Kontext bei Menschen die mich schon lange kennen, als auch im öffentlichen Raum, wenn ich beispielsweise in einer Bäckerei Brötchen kaufe. Das Wort kommt vom englischen „to pass as (someone/something)“, was in etwas bedeutet „als (jemand/etwas) gelten/erkannt werden“.

Nun mögen manche Lesende mir dafür vielleicht gratulieren und meinen, dass damit nun alles schick für mich sei. Doch meine Gedanken und Gefühle zu dem Thema sind deutlich komplexer. Wenn man unter die Oberfläche schaut, verbirgt sich hinter dem Konzept des „Passings“ nämlich ganz viel, was der Akzeptanz von trans Personen in der Gesellschaft eher schadet als nützt.

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Ein Leben in Fülle

Seit vielen Monaten läuft es ziemlich rund bei uns. Wenngleich in unserem Alltag mit Lohnarbeit, der andauernden Schulsuche für die Kletterfee usw. viele anstrengende und teils frustrierende Aspekte vertreten sind, geht es uns miteinander in der Familie schon seit langer Zeit ziemlich durchgehend gut.

Das war nicht immer so: gerade in unserer Anfangszeit als Familie nach der Geburt des Löwenkindes hatten wir es miteinander oft schwer. Johanna und ich mussten uns sowieso erstmal daran gewöhnen, was es bedeutet, Verantwortung für ein Kind zu tragen; währenddessen geriet ich mit Anna in tiefe Konflikte. Mehrfach fühlte es sich sehr wackelig an, ob wir dieses „gemeinsam Eltern sein“ noch hinbekommen würden.

In diesem Blogpost möchte ich über einige Aspekte sprechen, die uns zu einem funktionierenden und glücklichen Familienleben geführt haben. Zentral dafür ist eine Grundhaltung, die wir mit der Zeit gegenüber einander entwickelt haben, die unser positives Miteinander bestimmt:

Wir wollen einander schöne Erlebnisse und ein Leben in Fülle ermöglichen!

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Kletterfee und die Namensänderung

Als ich vor zwei Wochen die Kletterfee in den Kindergarten brachte, gab es dort eine kurze Interaktion, die mich staunend zurückgelassen hat. Eigentlich nichts Großes: während sie ihre Jacke auszog, ging eine Erzieherin an ihr vorbei und begrüßte sie mit ihrem neuen Namen.

Ihrem neuen Namen? Auf diesem Blog sind sowohl „Löwenkind“ als auch „Kletterfee“ Pseudonyme. Während das Löwenkind aber im Alltag einen recht gewöhnlichen Namen trägt, den wir kurz nach der Geburt haben eintragen lassen, ist das bei der Kletterfee anders. Ihren alltäglich genutzten Namen hat sie sich nämlich vor einigen Monaten selbst erdacht. Und benutzt ihn seitdem recht konsequent.1Ihr Pseudonym „Kletterfee“ hat sie sich übrigens später auch selbst ausgesucht.

In dem oben beschriebenen Moment wurde mir erst richtig klar, dass ich nicht die einzige Person in meiner Familie sein könnte, die in allen sozialen Umfeldern eine Namensänderung vollzogen hat. Wie das zustande kam und was das mit meiner eigenen Namensänderung zu tun hat, möchte ich euch erzählen.

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Ein polyamores Weihnachtsfest

Heiligabend ist vergangen, das leckere Raclette verspeist, ich denke an die letzten Tage und Wochen und komme einen Moment dazu mich zu besinnen. Dabei erinnere ich mich an ein Gespräch mit einer lieben nichtbinären Person vor einigen Monaten. Xie war damals dabei, sich selbst in ein polyamores Leben einzufinden – und über einen Punkt ziemlich verunsichert. Die geradezu verzweifelt gestellte Frage hallt in ihrem Wortlaut noch immer in mir nach:

Aber Maya… was ist mit Weihnachten?!

Läuft denn ein polyamores, patchworkiges Weihnachten wirklich so anders ab als das einer monogamen Familie? Ich denke, das ist eine Frage der Perspektive. Für manche mag der Gedanke seltsam sein, an Weihnachten bei den eigenen Eltern mit mehreren Partnerpersonen anzutanzen. Oder sie möchten Weihnachten unbedingt mit allen ihnen ganz nahe stehenden Menschen verbringen – da kann es komisch sein, wenn das logistisch nicht funktioniert, sämtliche Herzmenschen an einem Ort zu versammeln.

Ich nehme diese Gedanken jedenfalls zum Anlass, um euch mehr von unserem Polykül zu erzählen und wie unser diesjähriges Weihnachten abläuft. Ob das aus eurer Sicht ungewöhnlich ist oder sehr nah an dem dran, wie ihr selbst die Feiertage verbringt, könnt ihr mir selbst sagen.

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Schmetterlinge im Bauch

Best,
You’ve got to be the best
You’ve got to change the world
And use this chance to be heard
Your time is now

Muse – „Butterflies and Hurricanes“


Die Zeit ist gekommen! Seit einigen Monaten schon spukte die Idee in meinem Kopf herum, endlich auch unter die Elternblogger*innen zu gehen. Das haben sich bereits einige Menschen gewünscht, die ich im vergangenen Jahr auf Twitter kennen gelernt habe. Zu den Gedanken im Kopf gesellte sich in den letzten Wochen noch ein richtig gutes Bauchgefühl und ich freue mich darauf, hier meinen Gedanken freien Lauf lassen zu können. Stellt euch bitte vor, wie ich grade ganz aufgeregt vor meinem Rechner sitze und hoffe, dass ich das hier richtig mache.

Für alle die mich noch nicht kennen: mein Name ist Maya und ich bin im August 2017 Mutter geworden. Ich lerne seitdem nicht nur ein wunderbares kleines Menschlein kennen, sondern begreife auch mehr und mehr, was dieses „Mutter sein“ überhaupt bedeutet.

Zu meinem großen Glück bin ich mit dieser Aufgabe nicht allein und auch nicht wie viele Eltern „nur“ zu zweit – unser Löwenkind hat gleich drei wunderbare Mütter. Neben mir sind das Anna, die unser Kind ausgetragen hat, und Johanna, mit der ich zusammenwohne und seit vier Jahren eine Beziehung habe. Den möglicherweise verwirrten Leser*innen seien im Folgenden ein paar Dinge über unsere Konstellation erklärt.

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